In Udine gibt es viel zu entdecken
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt

Udine - Stockfoto-ID: 355977668 Copyright: Denis Vostrikov - Big Stock Photo Idealer Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung ist der Schlosshügel, um dessen Ursprung sich viele Legenden ranken. Die Interessanteste erzählt von Attilas Soldaten, die in ihren Helmen Erde herbeischafften, damit der Hunnenkönig das grauenhafte Schauspiel des ...

... brennenden Aquileia genießen konnte. Der gegenwärtige Schlossbau, zu diversen Zeiten Sitz von Burgvogten, Patriarchen und Statthaltern Venedigs, ersetzt jenen, der beim Erdbeben von 1511 zerstört worden war. Er wurde nach den Schäden durch das Beben von 1976 restauriert. Bemerkenswert ist der Parlamentssaal der „Patria del Friuli" mit Fresken von Gianbattista Tiepolo, G.B. Grassi und Pomponio Amalteo.

In den Adelsgemächer ist derzeit die Galerie für Antike Kunst zu sehen. Die „Casa della Contadinanza", an der nordöstlichen Seite des Schloßplatzes auf dem Hügel gelegen, wurde 1913 hier nach den Plänen eines Gebäudes aus dem 15. Jahrhunderts an der Ecke Via Rauscedo/Via Vittorio Veneto wieder aufgebaut und ist gegenwärtig ein Treffpunkt für Kenner friulanischer Weine.

Die „Casa della Confroternita" von Santa Maria di Castello, das einzige unversehrt gebliebene Gebäude beim Erdbeben von 1511, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche Santa Maria di Castello ist die erste Kirche Udines. In ihr wurden Fragmente aufgefunden, die der Langobardenzeit zugerechnet werden.

Die Kirche S.Odorico, der heutige Dom, wurde mehrmals restauriert, so hat man die Innenfassade nach dem verheerenden Erdbeben von 1511 komplett wiederaufgebaut, bewahrt in den drei inneren Kirchenschiffen die eindrucksvolle Atmosphäre von Stille und Sammlung der ältesten Kirchen. Der Säulengang in gotisch-venezianischem Stil mit Rampen und Treppen, durch den man zur Piazza Libertà hinabsteigen kann, wurde 1478 im Auftrag des venezianischen Statthalters Tommaso Lippomano erbaut.

Nachdem man den weitläufigen Schloßkomplex hinter sich gelassen hat und den Bollani-Bogen (nach einem Plan des Palladio 1556 erbaut) passiert hat, wird man von der Piazza della Libertà im Herzen Udines empfangen, die wiederholt als „der schönste venezianische Platz auf dem Festland" bezeichnet wurde. Hier finden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt, Denkmäler einer venezianischen Vergangenheit, die 1420 begann und mit dem 18. Jahrhundert endete.

Das Hauptelement der Piazza ist die berühmte Loggia del Lionello, mit ihrem Wechsel von weißem und rosafarbenem Stein, erbaut ab 1448 nach einem Entwurf des Udineser Goldschmieds Nicolò Lionello und wiedererrichtet nach einem Plan des Architekten Andrea Scala im Jahr l876, nachdem sie ein Brand schwer beschädigt hatte.

Gegenüber erhebt sich die Loggia S.Giovanni in Renaissancestil, Werk von Bernardino da Morcote. Weitere herausragende Elemente der Piazza sind der 1542 nach Entwurf des Architekten Giovanni Carrara aus Bergamo erbaute Brunnen, die Säulen mit dem Markuslöwen sowie die Statue der Justitia (1614), die Statuen von Hercules und Cacus (die von den Einwohnern Udines vertraulich Floràn und Venturin genannt werden) sowie die Statue der Friedensgöttin (1819), eine Gabe von Kaiser Franz I. an die Stadt Udine, zum Gedenken an den Frieden von Campoformido.

Über Via Mercatovecchio, den charakteristischsten Stadtteil, erreicht man die Piazza Matteotti-San Giacomo, ein Platz, auf dem das Leben pulsiert. So wird dort jeweils am ersten Sonntag des Monats ein kleiner Antiquitätenmarkt abgehalten und am zweiten Oktober-Wochenende it er Treffpunkt von „Friuli doc", eine internationale Veranstaltung, während der sich Friauls Küche und Keller von ihrer besten Seite zeigen.

Gleichzeitig ist sie ein Schaufenster der besten Kunst- und Kunstgewerbe-Erzeugnisse der gesamten Region. In der Mitte ragt der 1543 von Giovanni da Udine, einem Schüler Raffaels, entworfene Brunnen heraus. Die Kirche S. Giacomo, die die Westseite der Piazza säumt, zählt zu den ältesten Kirchen der Stadt. Sie wurde 1378 erbaut, aber die lombardische Fassade wurde erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Bernardino da Morcote entworfen und die Seitenkapelle in der Mitte des 17. Jahrhunderts angefügt.

Vorbei am Palazzo del Comune (Rathaus), der zwischen 1910 und 1931 nach dem Plan des friaulischen Archiekten Raimondo d'Aronco ganz aus istrianischem Kalkstein erbaut wurde, gelangt man zum Dom, einem großartigen Bauwerk in Form eines lateinischen Kreuzes, dreischiffig mit Seitenkapellen, dessen ältester Teil auf das Jahr 1335 zurückreicht. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden auf Wunsch der Familie Manin (die auch die gesamten Kosten trug) tiefgreifende Umbauarbeiten sowohl außen als innen vorgenommen. Das monumentale Innere im Barockstil birgt verschiedene Kunstwerke von G.B. Tiepolo, P. Amalteo, L. Dorigny. Die Basis des Glockenturrns enthält eine völlig mit Fresken des Vitale da Bologna dekorierte Kapelle (1349).

Seitwärts vom Dom ist im kleinen „Oratorio della Purità" (1757) eine „Assunta" (Maria Himmelfahrt), eines der bedeutendsten Meisterwerke von G.B. Tiepolo zu bewundern; aber Tiepolo hinterließ vor allem im Erzbischöflichen Palais ausgezeichnete Zeugnisse seines künstlerischen Werdegangs. Zu dieser Freskenreihe mit Bibelthemen gehören unter anderem der Fall der aufständischen Engel, Kachele verbirgt die Götzenbilder, Agar in der Wüste. Zu raten ist außerdem zu einem Besuch der Galleria d'Arte Moderna (Galerie für Moderne Kunst), die hochinteressante Kunstsammlungen des 19. und 20. Jarhunderts wie auch wertvolle Architektur- und Designsektionen zeigt sowie des Teatro Nuovo Giovanni da Udine, ein Beispiel der italienischen Avantgarde von den Architekten Parmegiani und Giacomuzzi-Moore geplant. Nicht zuletzt sei auf ein Zeugnis unserer kriegerischen Geschichte hingewiesen, den Tempio Ossario, eine Gedenkstätte, die die Überreste von fünfundzwanzigtausend Gefallenen des Ersten Weltkrieges birgt.

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